Hotel-Bonusprogramme lohnen ab der ersten Nacht

München – Von Hilton über Marriott bis zur IHG-Gruppe: Die großen Hotelketten wollen ihre Kunden mit Bonuskarten an sich binden. Die Programme sind vergleichbar mit dem Meilen sammeln bei Fluggesellschaften. Die wichtigsten Fragen zu Kosten und Nutzen.

Für wen lohnen sich die Treuekarten und Bonusprogramme?

Grundsätzlich lohnen sich die Karten für alle Gäste eines Hotels, wie Michael Lidl erklärt. Er ist geschäftsführender Partner der Treugast Solutions Group, einer Unternehmensberatung für Hotellerie und Gastronomie. Oft gibt es schon bei der Aufnahme in das Programm erste Privilegien. «Mittlerweile ist es so, dass viele Programme bereits nur für die Anmeldung Vorteile wie kostenloses Internet bieten», bestätigt Alexander Koenig. Der Gründer der Vielfliegerberatung First-class-and-more.de nimmt auch die Angebote der Hotels regelmäßig unter die Lupe.

«Für die Hotels ist das ein erstklassiges Marketing-Instrument», sagt Michael Toedt, Big-Data-Experte für die Hotellerie. Die Daten des Gastes sind kostbar. Doch man bekomme auch etwas dafür zurück.

Was kosten die Bonusprogramme der Hotels?

In der Regel sind die Karten oder Mitgliedschaften kostenlos. Ausnahme ist der Leaders Club der Leading Hotels of the World: Hier zahlt man einen jährlichen Beitrag.

Welche konkreten Vorteile habe ich als Gast?

Es gibt verschiedene Systeme: Der Gast bekommt zum Beispiel nach einer bestimmten Anzahl bezahlter Nächte eine Gratis-Übernachtung. Oder er erhält je nach Zimmerpreis Bonuspunkte. Diese kann er wiederum in Übernachtungen umwandeln. Einige Services sind bei fast allen Anbietern gleich: «Beim ersten Statuslevel hat man den Vorteil, spät auschecken zu können, und man bekommt meist Gratiszugang zum Internet», weiß Koenig. Bei einem höheren Status kommen oft ein Zimmer-Upgrade und der Zugang in die Club-Bereiche der Hotels hinzu. «Ein Frühstück hingegen gibt es leider nicht immer umsonst.»

Welche Hotelgruppe bietet die besten Konditionen?

Pauschal ist das schwierig zu sagen. Laut Koenigs Erhebungen sind die Programme Hilton Honors und Starwood Preferred Guest (SPG) die attraktivsten. «Bei Hilton erreicht man den Status am einfachsten.» So reiche es etwa, eine Hilton-Kreditkarte zu erwerben – mit ihr bekommt man den Gold-Status. Die Starwood Hotels wurden von Marriott übernommen und damit auch ihr Bonusprogramm. «Dadurch erhält man auch einen Status bei Marriott und/oder Ritz Carlton.» Hatte man bei SPG den Platin-Status erreicht, gibt es bei Verfügbarkeit garantierte Suite-Upgrades. «Das ist einmalig», sagt Koenig.

Muss ich wirklich von jedem einzelnen Hotel eine Karte haben?

Nein. Die Programme vereinen verschiedene Marken, die unter dem Dach der großen Hotelkonzerne sind. Bei den IHG-Rewards sind das zum Beispiel die internationalen Marken Intercontinental, Crowne Plaza, Hotel Indigo, Holiday Inn, Holiday Inn Express, Candlewood und Staybridge Suites. Hilton Honors umfasst neben Hilton auch Waldorf Astoria und Conrad. Daneben gibt es noch Programme der verschiedenen Gruppen der unabhängigen Boutique-Hotels.

Kann ich nur in den Hotels Punkte sammeln?

Nein. Auch bei Autovermietungen ist das möglich. Und bei Hilton zum Beispiel können Besitzer der hauseigenen Kreditkarte damit Bonuspunkte sammeln. Auch bei anderen Kreditkarten, etwa American Express, kann man Punkte in Hotelprogramme einzahlen. «Es gibt jedoch bei weitem nicht so viele Möglichkeiten wie bei Meilenprogrammen der Fluggesellschaften», sagt Koenig.

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)

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