Diese Handgepäckregeln gelten bei den Airlines

Berlin – Fluggäste in Europa sind häufig nur mit Handgepäck unterwegs. Kein Wunder: Einen Koffer aufzugeben, kostet bei Billigfliegern eine Gebühr.

Aber: In den Ablagefächern an Bord ist begrenzt Platz für Handgepäck. Das Verstauen von Trolleys und Taschen führt häufig zu Verspätungen. Manche Low-Cost-Airlines steuern gegen, die Regeln für Handgepäck werden strenger. Eine Übersicht:

– Ryanair: Beim Billigflieger müssen die Passagiere seit 1. November 2018 für ein großes Handgepäckstück bezahlen. Nur eine kleine Tasche, die unter den Vordersitz passt, ist weiterhin kostenlos. Wer einen Trolley oder größeren Rucksack in der Kabine mitnehmen will, muss entweder Priority Boarding hinzubuchen (sechs bis acht Euro) oder das Gepäckstück aufgeben (acht bis zehn Euro, maximal zehn Kilo). Zuvor waren ein größeres Handgepäckstück und eine kleine Tasche erlaubt.

Ohne Zusatzgebühren kommen praktisch nur noch Fluggäste weg, die ohne nennenswertes Gepäck reisen. Denn was passt schon in eine kleine Tasche? Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Ryanair daher wegen unzureichender Preisangaben und Irreführung abgemahnt. «Die Einschränkung beim Handgepäck führt zu einer indirekten Erhöhung des Flugpreises», erklärt vzbv-Rechtsexpertin Kerstin Hoppe. Die Airline sagt, alle Kosten seien transparent. Vorerst müssen Kunden draufzahlen, wenn sie ein großes Handgepäckstück mitnehmen.

– Wizz Air: Der ungarische Billigflieger macht es seit kurzem wie Ryanair. Eine Tasche mit den Maßen 40x30x20 Zentimeter darf kostenlos mit an Bord. Wer einen kleinen Rollkoffer (55x40x23 Zentimeter) mit ins Flugzeug nehmen möchte, muss Priority Boarding hinzubuchen. Ein Gepäckstück bis zehn Kilogramm Gewicht kann ab sieben Euro am Schalter aufgegeben werden.

– Easyjet: Passagiere dürfen ein Handgepäckstück kostenlos mitnehmen – dies darf die Maße 56x45x25 Zentimeter nicht überschreiten. Ein kleiner Rollkoffer ist also erlaubt. Ein großes Handgepäckstück plus eine kleine Tasche dürfen dagegen nur Inhaber der Easyjet-Plus-Karte und Kunden mit Flexi-Tarif dabei haben. Kommt irgendwann eine Regel wie bei Ryanair? Easyjet habe derzeit keine Pläne, seine Bestimmungen zu ändern, teilt die Airline auf Nachfrage mit.

Die Fluggesellschaft begründet ihre Regelung damit, dass in der Flugzeugkabine nur Platz für 70 Handgepäckstücke sei. Reicht der Platz nicht, werden Gepäckstücke kostenlos im Frachtraum transportiert. Seit einiger Zeit besteht die Option, das Handgepäckstück für sechs Euro bei der Gepäckaufgabe abzugeben.

– Eurowings: Bei der Lufthansa-Tochter dürfen Passagiere weiterhin ein Handgepäckstück bis acht Kilo Gewicht (55x40x23 Zentimeter) plus einen weiteren persönlichen Gegenstand (40x30x10 Zentimeter) kostenlos mitnehmen. Das kann etwa eine Laptop- oder Handtasche sein.

– Vueling: Der spanische Billigflieger erlaubt ebenfalls ein großes Handgepäckstück kostenlos, etwa einen Trolley – mit bis zu zehn Kilo Gewicht und den Maßen 55x40x20 Zentimeter. Eine weitere kleine Tasche, die unter den Vordersitz passt, ist zudem gratis.

– Norwegian: Es gilt eine ähnliche Regel wie bei Eurowings und Vueling – etwas Größeres für das Gepäckfach plus etwas Kleineres für unter den Vordersitz sind kostenlos erlaubt. Maximal zehn Kilo Gesamtgewicht dürfen es sein. Das größere Handgepäckstück darf 55x40x23 Zentimeter groß sein, der Gegenstand 25x33x20 Zentimeter.

– Wow Air: Beim isländischen Billigflieger müssen Kunden auf den Tarif achten. Bei Wow Basic ist ein kleiner persönlicher Gegenstand (42x32x25 Zentimeter) kostenlos. Nur wer Wow Plus bucht, darf zusätzlich ein Handgepäckstück mit maximal zwölf Kilo und den Maximalmaßen 56x45x25 Zentimeter umsonst mitnehmen.

– Flybe: Der britische Low-Coster erlaubt die kostenlose Mitnahme eines größeren Handgepäckstücks (55x35x20 Zentimeter) mit maximal zehn Kilo Gewicht und eines zusätzlichen Laptops.

– Tuifly: Beim Ferienflieger der Tui ist ein Handgepäckstück mit maximal sechs Kilo Gewicht und Maßen von 55x40x20 Zentimetern kostenlos. Ein zusätzlicher Gegenstand ist außerdem gebührenfrei.

– Condor: Fast identisch sind die Vorgaben bei Condor. Kostenfrei erlaubt sind in jedem Fall ein Handgepäckstück mit sechs Kilo und 55x40x20 Zentimeter und ein persönlicher Gegenstand.

– Germania: Auch hier sind ein großes Handgepäckstück und ein kleiner Gegenstand kostenlos. Für das größere Stück gelten ebenfalls folgende Grenzen: sechs Kilo Gewicht und maximal 55x40x20 Zentimeter Maß.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa/tmn)

(dpa)

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