Der Amazonas

Der Amazonas ist der mit Abstand wasserreichste Fluss der Erde und befördert mehr Wasser als die sechs nächstkleineren Flüsse zusammen. Hinsichtlich der Länge und damit der Rangfolge als längster oder zweitlängster Fluss der Erde gibt es widersprüchliche Berechnungen. Der Amazonas hat eine Gesamtlänge zwischen 6.448 und 6.800 Kilometern, so weit gehen die Messungen auseinander.

In den Amazonas münden ungefähr 10.000 Flüsse. Von den 1.100 größeren Nebenflüssen sind 17 über 1.600 Kilometer lang und damit länger als der Rhein. Die Breite des Flusses variiert jahreszeitlich bedingt durch die schwankenden Niederschläge an den Oberläufen und kann mehrere Kilometer betragen. In den Zeiten größter Wassermengen kann er die angrenzenden Wälder stark überschwemmen. Die betroffenen Überschwemmungswälder werden Várzea genannt.

Nicht nur der Regenwald im Amazonasgebiet wird von den Menschen langsam zerstört, auch der Fluss selbst wird schon lange vergiftet. In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr durch Goldschürferei als 2000 Tonnen Quecksilber in den Amazonas geleitet. Die Quecksilberdämpfe, die beim Trennen von Gold und Quecksilber entstehen, sind äußerst giftig. Die Klimaerwärmung hinterlässt auch ihre Spuren. So wird das Amazonasgebiet mittlerweile veremhrt von Dürren heimgesucht, die in diesem Ausmaß noch nie aufgetreten ist. Das biologische Gleichgewicht dieses Ökosystems ist überaus empfindlich, und selbst wenn es dieser Naturkatastrophe widersteht, ist es auf Dauer durch die immer größeren Schwankungen des Wetters bedroht.

Foto: gaelj – Fotolia